Gedenkstunde zur Reichspogromnacht im Schatten des Krieges in Nahost
Solidarität mit Israel prägt Kranzniederlegung am Mahnmal09.11.2023
Vor 85 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, fand in Deutschland die Reichspogromnacht statt. Zum Gedenken an dieses schreckliche Ereignis, das symbolhaft für die Verfolgung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger steht, legte Oberbürgermeister Jürgen Dupper im Namen der Stadt Passau am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus an der Innpromenade im Beisein von Repräsentanten des öffentlichen Lebens sowie von Bürgerinnen und Bürgern einen Kranz nieder. Überschattet wurde die Veranstaltung vom Überfall der Hamas auf Israel und die weltweiten Auswirkungen. Als klares Zeichen der Solidarität hatte die Stadt Passau vor Ort die Fahne Israels gehisst.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper:
Nach der militärischen Antwort Israels auf die Gräuel der Hamas, erleben wir in unserem Land und weltweit, dass sich eine zunehmend antisemitische Hetze breitmacht und sich der alte Judenhass, geprägt vom Geschehen im Nahen Osten, wieder intensiviert. Das ist bestürzend! Die Sicherheit jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserem Land muss aber auf jeden Fall garantiert sein. Auch das ist deutsche Staatsräson. Antisemitismus bedroht ansonsten unsere Gesellschaft und Demokratie in ihren Grundsätzen
Mitwirkende der Gedenkveranstaltung waren Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Leopoldinum, die vom Schicksal der Passauer Jüdin Sophie Hartl in der Zeit des Nationalsozialismus erzählten. Im Rahmen eines Projekt-Seminars hatten sie sich schon vor einem Jahr auf die Spuren von jüdischem Leben in Passau begeben und dabei auch die bewegende Geschichte von Sophie Hartl recherchiert. Im Anschluss sprach Rabbiner Mendel Muraiti von der Israelischen Kultusgemeinde Straubing das Totengebet, ehe Oberbürgermeister Jürgen Dupper im Namen der gesamten Bürgerschaft einen Kranz niederlegte und mit allen Anwesenden in Stille der Opfer der Reichspogromnacht gedachte.
Bereits vor dieser Gedenkfeier erinnerten Schülerinnen und Schüler der Gymnasien Leopoldinum und Niedernburg, Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen und Katholischen Jugend sowie der Stadtjugendring an den Stolpersteinen in der Ludwigstraße und Nikolastraße an das Schicksal jüdischer Familien in Passau.