Integriertes Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement in der Stadt Passau
Der Passauer Stadtrat hat Ende Oktober 2021 das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Passau beschlossen.
Das Klimaziel der Stadt Passau orientiert sich an dem vorgegebenen Ziel der Bundesregierung, bis 2045 (Gesamtgebiet Stadt Passau bis spätestens 2050 annähernd klimaneutral, kommunale Verwaltung bis spätestens 2045) gemeinsam (Bürgerschaft, Wirtschaft, Verbände sowie Politik und Verwaltung) Klimaneutralität anzustreben. Im Gegensatz zu den bundesweiten Zielsetzungen und den Möglichkeiten von windstarken und flächenreichen Landkreisen und ländlichen Regionen hat Passau im Bereich der erneuerbaren Energien im Bezug zu seiner Fläche nur begrenzte Möglichkeiten für eine streng territorial bilanzierte Klimaneutralität. Auch die Tatsache, dass zahlreiche historische Gebäude das Stadtbild prägen, eröffnet nur begrenzte Möglichkeiten für energetische Sanierungen und bauliche Änderungen. Alleine 28 Prozent der 90 städtischen Liegenschaften (Circaangaben) liegen im Ensemble-Bereich. Bei rund 67 städtischen Liegenschaften liegt das Baujahr vor 1990.
Nichtsdestotrotz ist das langfristige Ziel des vorliegenden integrierten Klimaschutzkonzepts, Klimaneutralität unter Ausschöpfung der vorhandenen Territorial-Potenziale bis 2050 zu erreichen. Hierfür sind konkrete und erreichbare Zwischenziele notwendig. Die Stadt Passau hat sich dabei auf Zwischenziele in den Jahren 2030 und 2045 verständigt, da bis dahin die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Entwicklungsprognosen realistischer abgeschätzt werden können.
Für den kommunalen Klimaschutz sind einerseits die Potenziale für die Energieeinsparung und der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie andererseits auch die Akzeptanz der neuen Technologien von großer Bedeutung.
Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Passau sieht Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Wärme, Strom, Verkehr und Treibhausgasemission vor. Erarbeitet wurden bereits 45 Leitprojekte, die in den nächsten drei bis fünf Jahren umzusetzen sind. Dazu zählen Beratung und Information zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Agri-PV (Module auf landwirtschaftlichen Flächen), Förderung von Fahrrad- und nachhaltigem Tourismus, Klimakompass und Klimathon sowie ein regionaler Klimafonds.
Zahlreiche weitere Maßnahmen konnten bereits während der Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts umgesetzt werden beziehungsweise befinden sich aktuell in der Umsetzung. Zu nennen sind dabei etwa die Beschaffung der Passau-Becher in Sachen Nachhaltigkeit, die Umrüstung von Flutlicht in Sportanlagen auf LED, die Erneuerung beziehungsweise Erweiterung der Photovoltaikanlagen in der Grundschule St. Anton und in der Kläranlage sowie eine E-Ladesäule am Bahnhof.
Während des gesamten Projektprozesses wurde die Stadt Passau von der B.A.U.M. Consult GmbH unterstützt und betreut.
Bewilligungszeitraum: 01.08.2020 bis 31.07.2022
Förderkennzeichen: 03K14185
Projektträger: Jülich
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
„Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“
KSI: Ausbau der Photovoltaikanlage der städtischen Kläranlage
Der Betrieb der städtischen Kläranlage erfordert jährlich ca. 3 Millionen kWh Strom. Aufgrund dieser hohen benötigten Strommenge ist die Stadt Passau bestrebt den Strombedarf kontinuierlich zu senken und möglichst viel an eigen produzierten Strom für den Betrieb der Kläranlage zu verwenden. Die Grundlage für den eigenen Strom wurde bereits durch die BHKWs als Stromerzeugungsanlagen sowie 2011 mit der Installation von 52 kWp auf den Bereichen Maschinenhaus, Schlammentwässerung und Sandfang geschaffen. Seitdem wurde die PV-Anlage der städtischen Kläranlage auf eine Gesamtleistung von 135 kWp ausgebaut und der dadurch gewonnene Strom zu 100 % für den Betrieb der Kläranlage verwendet. Nach Abzug der Energie der genannten Erzeugungsanlagen wird im Moment noch ein Bezug von ca. 880.000 kWh vom örtlichen Energieversorger benötigt.
Nun kann im Rahmen der Förderung „Ausgewählte Klimaschutzmaßnahmen aus einem Klimaschutzkonzept“ der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld („Kommunalrichtlinie“) das Projekt „KSI: Ausbau der Photovoltaikanlage der städtischen Kläranlage“ – eine Maßnahme des integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt Passau – und damit die Bestrebung möglichst viel an eigen produzierten Strom für den Betrieb der Kläranlage zu verwenden, weiterverfolgt werden. Zwischen der Projektlaufzeit vom 01.01.2024 und 31.12.2026 wird die Erweiterung der PV-Anlage in drei Bauabschnitten erfolgen. In den ersten beiden Jahren wird die grundlegende Infrastruktur an Gebäude und Elektrik geschaffen. Im dritten Projektjahr können dann die Installation sowie Inbetriebnahme der PV-Anlage und des Batteriespeichers einhergehen. Durch den angestrebten Ausbau werden nun zusätzlich 135 kWp sowie ein 60 kW / 98 kWh Speicher zu den bereits bestehenden 135 kWp installiert. Mit Hilfe der Erweiterung sowie dem Stromspeicher kann ein Eigenverbrauch der generierten Energie von bis zu 91,6 % erreicht werden und lediglich 8,4 % werden am Einspeisepunkt abgeregelt. Des Weiteren können durch die Maßnahme zukünftig jährlich ca. 115,2 t CO2-Emissionen beim Betrieb der Kläranlage vermieden werden.
Laufzeit der Förderung: 01.01.2024 bis 31.12.2026
Förderkennzeichen: 67K14185M
Projektträger: Kommunalrichtlinie (Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz)
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
„Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“
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