Starkregengefahrenkarte wird erweitert

Vorstellung des Zwischenberichts im Ausschuss für Klima und Umwelt am 10. Februar

04.02.2025

In Anbetracht der vergangenen Starkregenereignisse und den damit verbundenen Überflutungen, auch abseits der großen Fließgewässer, hat die Stadt Passau zahlreiche Vorkehrungen getroffen, um künftig für derartige Situationen besser gerüstet zu sein. Einen wesentlichen Bestandteil stellt der Einsatz von sogenannten Starkregengefahrenkarten in Verbindung mit einem Starkregen-Frühalarmsystem dar. Der aktuelle Sachstand wird dem Ausschuss für Klima und Umwelt in seiner Sitzung am 10. Februar 2025 vorgestellt.

Nach den Starkregenereignissen 2016 war es für uns keine Option, nur die Schäden zu beseitigen und zerstörte Dinge wiederherzustellen. Unser klar definiertes Ziel lautet seither, Verbesserungen zur schaffen, lösbare Probleme zu bewältigen und das Möglichste zur Verringerung der Hochwassergefahr beizutragen. Die Starkregengefahrenkarten und das Starkregen-Frühalarmsystem ermöglichen die zielgerichtete Schaffung von Schutzmaßnahmen bzw. eine frühzeitige Warnung der Bürgerinnen und Bürger, der Einsatzkräfte und der Verwaltung.

Jürgen Dupper - Oberbürgermeister

Für die Stadtteile Grubweg, Innstadt und Hals wurde im Nachgang zum schweren Starkregenereignis 2016 ein Sturzflut-Risikomanagement durchgeführt. Dabei wurden Gefahren mittels Computersimulationen analysiert und Maßnahmenkonzepte erarbeitet. Diese reichen von der Information der gefährdeten Anlieger, Schutz kritischer Objekte, Ergänzung im Alarm- und Einsatzplan der Feuerwehren bis hin zu baulichen Maßnahmen wie Rückhaltebecken oder der Einrichtung eines Frühalarmsystems.

Zudem beschloss der Stadtrat, das Förderkonzept auf alle weiteren Stadtgebiete auszuweiten. Hierzu wurde ein externes Ingenieurbüro mit der Konzepterstellung beauftragt, um Simulationsmodelle zu erstellen, die als Grundlage für die weitere Maßnahmenplanung dienen. In der kommenden Woche wird nun über den Projektstand, sowie den weiteren Schritten im Ausschuss für Klima und Umwelt berichtet. Mit einer Veröffentlichung des Gesamtkonzepts und der Vorstellung der erarbeiteten Maßnahmenkonzepte wird in der zweiten Jahreshälfte 2025 gerechnet. Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern gefördert.

Die Starkregengefahrenkarten informieren über von Starkregen und Sturzfluten betroffene Gebiete mit Überstau von Gewässern, Überflutung durch Fließwege zu den Gewässern und Einstau in Mulden und Senken. Auf Basis dieser Informationen können Gefährdungspotenziale und sich daraus ergebende Verbesserungsmaßnahmen erkannt werden.

Die Stadt Passau hat bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern. So wurden unter anderem die Wasserhöhen dokumentiert, hydraulische Überrechnungen der betroffenen Bachläufe vorgenommen, Abflussquerschnitte der Bäche verbessert, Abflusshindernisse entfernt, regelmäßige Kontrollgänge an den Bächen erhöht und Einlaufgitter sowie Geschiebesperren eingebaut oder ersetzt. Zuletzt wurde im vergangenen Dezember im Bereich Neustift der Bachlauf an der Buchenstraße durch die Erhöhung des Bordsteins und der Schaffung eines Rückhaltevolumens von 750 m³ gesichert.

Neben diesen präventiven Maßnahmen stellt auch das Starkregen-Frühalarmsystem einen wesentlichen Bestandteil des Risikomanagements dar. Das System warnt die Nutzer vor ansteigenden Pegeln auch innerhalb kürzester Zeit. Alle Informationen sind unter www.starkregen.de zu finden.