Sachstandsbericht zum Radverkehrskonzept
im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität am 06.02.2025
06.02.2025
Einen Zwischenbericht zum Radverkehrskonzept gab die Verwaltung heute in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität. Demnach wurden wesentliche Punkte gemäß der festgelegten Priorisierung bereits umgesetzt, bzw. befinden sich gerade im Bau oder der Planung. Dazu zählen größere Vorhaben wie der Tunnel durch den Georgsberg für Radfahrer und Fußgänger, der Geh- und Radweg Ries, der geplante Gehweg mit Radbenutzung in Schalding r.d.D. und auch zahlreiche kleinere Maßnahmen und Markierungen.
Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen und Handlungsfelder aus unserem Radverkehrskonzept ist für die Stadt Passau von großer Bedeutung. Bis jetzt wurden annähernd 75 Prozent der kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen abgearbeitet, was gleichzeitig auch der Sicherheit für Radfahrende dient. Da sich das Fahrrad nach wie vor großer Beliebtheit erfreut und die Zahl der Alltagsradfahrer konstant ansteigt, sind auch für das Jahr 2025 mehrere Projekte in Vorbereitung.
Bisher größtes Vorhaben war der Tunnel durch den Georgsberg für Radfahrer und Fußgänger. Der Baubeginn des 116 Meter langen und ca. 6 Meter breiten Tunnels erfolgte im Juni 2023. Die Fertigstellung mit Einweihung erfolgte im Dezember 2024. Die Gesamtkosten betragen rund 7,4 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert den Tunnel mit 4,48 Millionen Euro aufgrund der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland.
Ein weiterer Erfolg im Radverkehr ist der Geh- und Radweg Ries. Mit der Fertigstellung des dritten Teilbereichs umfasst die Verlängerung nun die bereits bestehenden Verbindungen um den 1,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Neureut und Patriching. Die Kosten belaufen sich auf knapp 2 Millionen Euro, wovon rund 1,7 Millionen gefördert werden.
Ein aktuelles Projekt stellt die beabsichtigte Radnutzung des geplanten Gehwegs Schalding r.d.D. dar. Eine Kombinutzung für Fußgänger und Radfahrer inklusive einer Markierung eines Schutzstreifens wird die Radverkehrsführung erheblich verbessern. Derzeitige Planungen sehen eine Gehwegbreite von 2,30 Metern vor. Die Länge des ersten Bauabschnitts von der Gionstraße bis zur Königschaldinger Straße beträgt 1.700 Meter. Die Länge des zweiten Bauabschnitts von der Königschaldinger Straße bis zum Bibereckerweg soll 535 Meter betragen. Der Baubeginn soll im Sommer 2025 erfolgen und die Maßnahme wird mit Kosten in Höhe von ca. 3,6 Millionen Euro veranschlagt. Aktuelle Planungen finden auch beim Radweg entlang der St2110 von Neuburg Dommelstadl nach Passau Kohlbruck statt.
Weitere Radinfrastrukturmaßnahmen sind die Umsetzung der restlichen kurzfristigen Maßnahmen (Radverkehrskonzept), eine Optimierung der Radverkehrsführung Alte Straße (dazu erfolgte vorläufig ein Fahrradschutzstreifen) sowie die Planung zur Verbesserung der Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit in der Innbrückgasse.
Weitere Maßnahmen sind für den Radverkehr neu freigegebene Einbahnstraßen wie die Adalbert-Stifter-Straße (zur Neuburger Straße), die Ostuzzistraße, die Reichenberger Straße und die Parallelstraße B 388 (ZF/Untere Schneckenbergstraße). Zudem auch diverse Markierungen und Verbesserungen wie die Erneuerung des Radfahrstreifens und Schutzstreifens Dr. Hans Kapfinger Straße, der mehrfach markierte Querstreifen zur Geschwindigkeitsreduzierung Lusenweg, die Erneuerung des Schutzstreifens und die Markierungen in der Kapuzinerstraße sowie die Erneuerung der Deckensanierung und die Bordabsenkung im Schönleitnerweg. Weiter erfolgten beim Donauradweg Markierungen und Einfärbungen. Auch werden in Naher Zukunft bestehende Wegweisungssystem für Radfahrer sukzessive mit größeren Schildern und besserer Lesbarkeit ersetzt.
Zur Aufbewahrung von Fahrradzubehör und für Ladezwecke wurden für Radfahrer Schließfächer mit Lademöglichkeiten am Römerplatz, Domplatz sowie am Dietrich-Bonhoeffer-Platz errichtet. Ein weiterer Bau eines Schließfachsystems ist für den Ludwigsplatz im Frühling 2025 geplant. Das Laden der Fahrräder kann bei den Schließfächern ganz einfach per App erfolgen. Entsprechende Anleitungen für den Ladevorgang sind auf den Schließfächern abgebildet.
Ein zusätzlicher Gewinn für die Radfahrenden ist die Schaffung von sicheren Abstellmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet. Dazu erfolgt aktuell die Errichtung einer Fahrradgarage am Parkdeck Ilzbrücke. Der Baustart hierzu erfolgte erst kürzlich im Januar 2025. Die Inbetriebnahme ist für Frühling 2025 vorgesehen. Die Abstellanlage soll Platz für 28 Fahrräder inkl. Lademöglichkeit bieten. Zudem beinhaltet sie eine Schließfachanlage mit 24 Schließfächern, eine Fahrrad Servicestation und die Möglichkeit eines digitalen Zugangs per App. Als weitere sichere Abstellmöglichkeit wurden Fahrradabstellanlagen beim Adalbert-Stifter-Gymnasium und Gründerzentrum INN.KUBATOR geschafften.
Im September 2019 hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität das aktuelle Radverkehrskonzept verabschiedet und anschließend die Verwaltung damit beauftragt, die Umsetzung der Maßnahmenvorschläge entsprechend der verfügbaren Haushaltsmittel anzugehen. Seitdem arbeiten die Fachstellen an der Realisierung der einzelnen Punkte.
