Neue Tagwache in Form gegossen

Planungsergebnisse werden dem Stadtrat vorgestellt

27.01.2025

Die Tagwache (ehem. Feuerwehrfachwerkstätte) und die Hauptfeuerwache bestehen seit über 50 Jahren am Standort an der Leonhard-Paminger-Straße. Da die Gebäude dementsprechend in die Jahre gekommen sind und sich auch der räumliche und substantielle Bedarf geändert hat, wurde vom Ausschuss für Bauen und Liegenschaften im Juli 2023 der einstimmige Beschluss gefasst, die Einrichtung zu sanieren bzw. teilweise neu zu bauen und die Maßnahme in zwei Bauabschnitte aufzuteilen. Im Februar 2024 wurden die Planungsaufträge vergeben. Nun, fast ein Jahr später, werden die Ergebnisse dem Plenum vorgestellt.

Dass das Vorhaben an der Leonhard-Paminger-Straße eine der größten Hochbaumaßnahmen der letzten Jahrzehnte darstellen wird, war uns von vornherein bewusst. Dennoch führte uns bereits die Planung der Tagwache vor Augen, welche Herausforderungen bei einem Funktionsbauwerk dieser Dimension, innerhalb einer bebauten Umgebung miteinhergehen. Gemeinsam konnte aber ein Entwurf erarbeitet werden, der eine gute und zweckmäßige Lösung darstellt. Auf dieser Basis können wir den nächsten Schritt gehen und parallel dazu die Hauptwache in Angriff nehmen.

Jürgen Dupper - Oberbürgermeister

Der BA I umfasst die Errichtung eines neuen Gebäudes für die Tagwache auf dem noch freien, nordwestlichen Grundstücksteil an der Leonhard-Paminger-Straße. Gemäß dem Raumprogramm sollen hier zeitgemäße Räumlichkeiten mit Werkstätten, Schlauchwäsche, Anlieferungs- und Abholungsmöglichkeiten und einer Waschhalle im Untergeschoss sowie einer Kleiderkammer, Lagerflächen und kleinere Werkstätten in einem Zwischengeschoss entstehen. Im Obergeschoss sollen die Atemschutzwerkstatt, Sozialräume und Büros Platz finden. Das Dachgeschoss kann für die Unterbringung der Lüftungsanlage und der notwendigen Kompressoren verwendet werden.

Für die Umsetzung ist entsprechend der Planungen eine Baugrubensicherung mit Bohrpfählen zu den hangseitigen Grundstücksgrenzen erforderlich. Die Bauausführung soll in Stahlbeton mit Flachgründung erfolgen. Der vorgesehene Pfettendachstuhl soll eine Blechdeckung erhalten, auf der eine PV-Anlage montiert wird. Die Fassadenverkleidung aus Metall und Holz wird dafür sorgen, dass sich das neue Gebäude gut in die Umgebung integriert. Zur Wärmeversorgung wird ein Anschluss an die vorhandene Fernwärmeleitung erfolgen. Die grobe Kostenschätzung bewegt sich zwischen 16 und 18 Mio. Euro.

Die nächsten Schritte sehen vor, dass der Bauantrag im Frühjahr 2025 eingereicht wird. Die Ausschreibungen werden in mehreren Blöcken ab Juli 2025 veröffentlicht. Wenn alles reibungslos abläuft, wird davon ausgegangen, dass der Spezialtierbau Ende des Jahres starten kann. Die Fertigstellung ist dann für Ende 2027 geplant.

Die Aufgaben der Tagwache bestehen einerseits darin, mit den dort beschäftigten hauptamtlichen Kräften im kommunalen feuerwehrtechnischen Dienst während der Tageszeit die gesetzlich vorgeschriebenen Ausrückzeiten sicherzustellen. Darüber hinaus ist hier auch der Unterhalt der zahlreichen Fahrzeuge der Feuerwehren in Passau, der feuerwehrtypischen Gerätschaften und auch der Schutzkleidung angesiedelt.

  • Diese umfassen im Detail:
    • Atemschutzwerkstatt:
    • 619 Pressluftatmer
    • 1.800 Masken
    • 1.289 Flaschen
    • 787 Geräte, wie Notsignalgeber, Rettungswesten usw.
  • Kfz-Werkstatt:
    • 148 Fahrzeuge/Abrollbehälter inkl. Dienstwagen und Katastrophenschutzfahrzeuge
    • 1.328 Geräte wie Stromerzeuger, Pumpen, hydraulische Geräte usw.
  • Schlauchpflege:
    • 3.210 Druckschläuche
    • 314 Armaturen
  • Elektro- und Funkwerkstat:
    • 325 Digitalfunkgeräte,
    • 570 Funkmeldeempfänger
    • 82 Mobilfunkgeräte
    • 21 Sirenen
    • 40 Navigationsgeräte
    • 1.263 sonstige Elektrogeräte
  • EDV:
    • 329 Laptops, Tablets, Faxgeräte, Drucker usw.
  • Kleiderkammer:
    • 7.388 Ausrüstungsgegenstände
    • 1.162 Uniformen

Insgesamt wurden im Jahr 2024 21.633 Geräte geprüft.

Parallel zum BA I soll bereits das VgV-Verfahren für die Hauptwache begonnen werden. Damit könnte sich nach Fertigstellung des Werkstätten-Neubaus gleich die Neugestaltung der Hauptwache anschließen. Was die Hauptwache anbelangt, so haben die Prüfungen ergeben, dass das Untergeschoss des Bestandsgebäudes nach Ertüchtigung des Fundaments die Tragfähigkeit für neu zu errichtende Fahrzeughallen und Funktionsräume gemäß den aktuellen Erfordernissen erfüllt. Demzufolge kann das Untergeschoss erhalten bleiben.

Der Stadtrat hat die Verwaltung im November 2024 beauftragt, die Möglichkeiten der Beauftragung eines Generalübernehmers und eines Generalunternehmers oder eines Investors zur Umsetzung dieser Baumaßnahme zu prüfen. Die Ergebnisse hieraus werden baldmöglichst dem zuständigen Gremium vorgestellt.

Die Hauptfeuerwache in Passau wurde 1972 erbaut und im Jahr 1998 erweitert. Seit dieser Zeit sind jedoch die Anforderungen deutlich gestiegen. Insbesondere übersteigt der Raumbedarf die derzeitigen Kapazitäten sowohl bei der Feuerwehr als auch bei der Feuerwehrfachwerkstätte. Zudem besteht an den Gebäulichkeiten ein nicht unerheblicher Sanierungsbedarf.

Hierfür wurden verschiedene Möglichkeiten geprüft. Bei der Standortsuche hat sich ergeben, dass die Lage an der Leonhard-Paminger-Straße als optimal zu bezeichnen ist. Darüber hinaus muss die Hauptwache zwingend innerhalb des Schutzgebiets des Löschzugs Hauptwache stationiert sein. Die Suche nach einem alternativen Grundstück im Schutzgebiet blieb aber erfolglos. Deshalb wurden die Entwicklungsmöglichkeiten auf dem bestehenden Grundstück weiterverfolgt.