Franz-Josef-Strauß-Brücke: Generalsanierung beginnt in wenigen Wochen

Sperrungen ab Montag, 18.03.2024

05.02.2024

Nachdem im Jahr 2022 bereits Arbeiten an der Übergangskonstruktion durchgeführt wurden, steht die Stadt Passau nun in den Startlöchern für die Generalsanierung der Franz-Josef-Strauß-Brücke. Die ersten Sperrungen sind ab Montag, 18.03.2024 erforderlich.

Für die Bauzeit und die damit verbundene mehrwöchige Vollsperrung der Franz-Josef-Strauß-Brücke wurde ein großräumiges Verkehrskonzept erarbeitet. Die Vollsperrung wird größtenteils in die Sommerferien gelegt, weil das Verkehrsaufkommen zu dieser Zeit erwartungsgemäß geringer ist.

Da die uneingeschränkte Sicherheit unserer Brücken immer gewährleistet sein muss, ist die Generalsanierung und die damit verbundene Vollsperrung dringend notwendig. Die Franz-Josef-Strauß-Brücke ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Passau. Um die Situation vor Ort zu entschärfen und die Leistungsfähigkeit zu verbessern, wurden bereits in der Vergangenheit verschiedenste Maßnahmen durch die Stadt Passau und das Staatliche Bauamt realisiert. Dennoch wird es während der Bauzeit massive Verkehrserschwernisse geben. Wir werden aber versuchen, die Auswirkungen mit einem großräumigen Umleitungskonzept abzufangen und hoffen trotz allem auf Verständnis aller Verkehrsteilnehmer.

Jürgen Dupper - Oberbürgermeister

Die Generalsanierung umfasst im Wesentlichen die Vollerneuerung des Korrosionsschutzes, die Instandsetzung von Schweißnahtrissen und korrodierten Blechen, die Erneuerung und Abdichtung des Fahrbahnbelags und die Erneuerung der Ausstattung wie beispielsweise die Entwässerung, das Geländer, die Wartungsstege und des Vogeleinflugschutzes.

An der Nordseite wird unter anderem die Übergangskonstruktion ausgetauscht sowie die Kappen und die Beleuchtungsmasten erneuert.

An den Unterbauten der Brücke wird mitunter der Lagersockel erneuert, schadhafter Beton in Teilbereichen der Pfeiler reprofiliert und Einzelschadstellen am nördlichen Widerlager in Stand gesetzt.

Ab dem 18.03.2024 bis zum 21.07.2024 ist zuerst nur die halbseitige Sperrung der Brücke (2-spurig) erforderlich. Der gesamte von Süden kommende Verkehr wird über die B 8 umgeleitet.

Ab dem 22.07.2024 bis voraussichtlich 20.09.2024 ist dann eine Vollsperrung notwendig.

Die konkrete Umleitungsstrecke wird rechtzeitig vor Beginn bekannt gegeben.

Zusätzlich müssen im gesamten Zeitraum die Brückengehwege gesperrt werden. Fußgänger und Radfahrer werden über das Kachlet umgeleitet. 

Die Maßnahme kann voraussichtlich bis Ende November dieses Jahres abgeschlossen werden.

Die Franz-Josef-Strauß-Brücke wurde 2019 einer Hauptprüfung unterzogen. Im Ergebnis dazu wurde unter anderem festgestellt, dass insbesondere der Zustand der Geländer, der Fahrbahnbelag, die Übergangskonstruktionen sowie der Besichtigungssteg unterhalb der Fahrbahnplatte in einem sanierungsbedürftigen Zustand sind.

Die Vorplanungen, die Mitte 2020 abgeschlossen wurden, haben ergeben, dass eine Ertüchtigung der Überbauplatte hinsichtlich der beabsichtigten Fortnutzungsdauer von mehr als 50 Jahren und die Erneuerung der Abdichtung vordergründig erfolgen müssen. Die Vergabe für die Fortführung der Planungen und Beauftragung der Nachberechnung der Tragfähigkeit erfolgte 2021.

Zunächst wurde im März 2022 im Rahmen nächtlicher Sperrungen mittels HDW-Verfahren (Hochdruckwasserstrahlen) die alte Übergangskonstruktion (Süd) ausgebaut. Zuvor waren die Schweißverbindungen durchtrennt worden, tagsüber konnte der Verkehr mit einem bereits im November 2021 installierten Mini-Flyovers, also einer kleinen Rampe über die schadhafte Stelle, einspurig aufrechterhalten werden.

Im April 2022 wurde dann der Einbau der neuen ÜKO der Südseite der Franz-Josef-Strauß-Brücke in Angriff genommen.

Die Ergebnisse der umfangreichen Bemessungen der jeweiligen Bau- bzw. Brückenbestandteile haben gezeigt, dass für einige der ursprünglich vorgesehenen Maßnahmen alternative Lösungen gefunden werden konnten, die eine Kosten- und Zeitersparnis nach sich ziehen. Ein Beispiel hierfür ist, dass durch aufwendige Schwingungsmessungen der Hänger die erforderlichen Ermüdungsnachweise erbracht werden konnten. Aus diesem Grund kann auf einen aufwendigen Austausch der Hänger verzichtet werden. Ebenfalls können die Verstärkungsmaßnahmen an den Querträgern, den Längsträgern und am Deckblech optimiert erfolgen.

Dementsprechend wird die Sanierung nicht so aufwendig wie zuvor angenommen.

Bildquelle: Ingenieurbüro Grassl