Partnerschaften & Städtefreundschaften

Passau pflegt nicht nur seit vielen Jahrzehnten gute Beziehungen zu verschiedenen Städten im Ausland, sondern ist auch Lebensmittelpunkt vieler Menschen aus teilweise sehr unterschiedlichen Kulturkreisen. Informieren Sie hier über die 9 Städtepartnerschaften der Stadt Passau.

Partnerschaften

Cagnes-sur-Mer/Frankreich (seit 1973)

Cagnes-sur-Mer liegt zwischen den bekannten Städten Nizza und Cannes an der Côte d' Azur am westlichen Ufer des Cagnes-Flusses in einem Hügelland mit Oliven-, Orangen- und Zitronenbäumen. Gut 43.000 Einwohner leben heute in der südfranzösischen Stadt, in deren Gebiet Obst und Gemüse, Wein, Blumen, Oliven und Kork die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind. Die geografische Lage, die Fruchtbarkeit des Bodens sowie das milde Klima haben die Entwicklung der Stadt nachhaltig beeinflußt.
 
Vor weit mehr als 2000 Jahren siedelten auf den Höhen entlang der Cote d' Azur bereits die ersten Menschen ligurischen und kelto-ligurischen Stammes, die vor allem von der Jagd und der Fischerei lebten. Aus einer kleinen Siedlung auf einem etwa 75 Meter hohen Bergkegel unmittelbar an der Küste entstand ein einfaches Dorf mit dem Namen "Onépe", das spätere Cagnes-sur-Mer.
Der Name "Cagnes" kommt aus dem Keltisch-Ligurischen und bedeutet soviel wie "bewohnter Ort auf einem abgerundeten Hügel". Unter den Römern wurde daraus ein "Oppidum Romanum", eine Art Wachposten und Zufluchtsort an der antiken "Via Julia", die spätere "Via Aurelia", die in Richtung Gallien und auf die Iberische Halbinsel führte. 
  
Im Jahre 1309 erbaute der Souverän von Monaco und Admiral von Frankreich, Raynier Grimaldi, nachdem er Herr von Cagnes geworden war, auf dem Bergkegel eine Burg, das heutige Chateau-Musée. Aus der Ansiedlung wurde ein befestigter Marktflecken, der im 17. Jahrhundert von einer Wehrmauer umgeben wurde.
Die historische Altstadt liegt auf einem konischen Hügel innerhalb der größtenteils erhaltenen Stadtmauern. Mit ihren engen und teilweise steilen Gassen sowie der Mauerumgürtung ist sie ein typisches "Bourges perches" (hochgebaute Dörfer) des Mittelmeerraumes. Der Stadtteil "Cros-de-Cagnes", das ursprüngliche Viertel der Fischer mit dem Hafen, breitet sich heute als Badeort inclusive Sporthafen und dem Hippodrom an der Küste aus. Cagnes-sur-Mer bietet heute eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Drei Museen, die gut erhaltenen Befestigungsanlagen, ein Haus aus dem 15. Jahrhundert sowie Kirchen und Kapellen bieten für jeden Geschmack das Richtige.
 
Die Partnerschaft wurde 1973 begründet und feierte 2023 mit Jubiläumsfestakten in Cagnes-sur-Mer und Passau zuletzt ihr 50-jähriges Bestehen. In diesen zurückliegenden fünf Jahrzehnten hat sich zwischen Passau und Cagnes-sur-Mer eine tragfähige und herzliche Freundschaft entwickelt, die weit über die offiziellen Begegnungen hinaus von Schulen, unzähligen Vereinen und anderen Organisationen sowie von Einzelpersonen in vielfältiger Weise mit Leben erfüllt wird. 

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Krems / Österreich (seit 1974)

Krems liegt in Niederösterreich rund 80 km westlich von Wien entfernt. Die Stadt zählt zu den wenigen österreichischen Städten, die ein unverwechselbares, in Jahrhunderten entstandenes Stadtbild ihr eigen nennen können. Die heutige Stadt Krems hat sich auf uraltem Siedlungsboden entwickelt. Die ältesten Zeugnisse stammen aus der Altsteinzeit.

Die erste namentliche Erwähnung von Krems stammt aus einer Urkunde von Kaiser Otto III. vom 9. August 955.
 
Das Stadtgebiet von Krems beträgt knapp 52 qkm und besteht aus elf Kastralgemeinden beiderseits der Donau. Die Stadt hat ca. 25.000 Einwohner und ist Zentrum eines Bezirks mit weiteren 80.000 Einwohnern.
Die Lage an der Donau sowie an verschiedenen Transportlinien zu Lande haben dafür gesorgt, daß sich Krems bereits im Mittelalter zu einem wichtigen Umschlagplatz des Güterverkehrs entwickeln konnte. Der Bau des Kremser Donauhafens 1938 hat diese Entwicklung nachhaltig unterstützt. Der Kremser Donauhafen, im zentralen Wirtschaftsraum Niederösterreichs und nahe der Landeshauptstadt St. Pölten gelegen, hat in den letzten Jahren die stärkste Umsatzsteigerung aller österreichischen Häfen zu verzeichnen.
Krems hat heute eine Reihe von Industriebetrieben, vorrangig in der Stahl-, Chemie- und Textilbranche vorzuweisen.
Krems ist seit 1995 Sitz der Donauuniversität und Standort einer Reihe weiterer Ausbildungszentren.
 
Seit Jahrhunderten nimmt in Krems der Weinbau einen besonders wichtigen Stellenwert ein. Die Quellen reichen bis ins Mittelalter zurück. Bis ins 20. Jahrhundert fand der größte Teil der Handels- und Wirtschaftstreibenden im Weinbau seinen wirtschaftlichen Rückhalt. Heute ist Krems eine der wenigen österreichischen Städte mit eigenem Weinanbau. Zur Zeit wird im Magistratsbereich auf einer Fläche von 1000 ha Wein angebaut. Verbunden mit dem Weinanbau und dem unverwechselbaren Stadtbild mit seinen Baudenkmälern spielt in Krems auch der Tourismus eine gewichtige Rolle, der in den letzten Jahren eine starke Aufwärtsentwicklung verzeichnet hat.
Die historischen Altstadtkerne von Krems und Stein, die zahlreichen Aktivitäten im Bereich der Stadterneuerung und Denkmalpflege und nicht zuletzt das vielfältige kulturelle Angebot ziehen Jahr für Jahr immer mehr Besucher nach Krems. 
  
Die Städtepartnerschaft wurde 1974 begründet und hat dadurch die jahrhundertealten Beziehungen zwischen den beiden Städten auf eine offizielle Basis gestellt. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst der Deutsch-Österreichischen Gesellschaft in Passau

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Akita/Japan (seit 1984)

Akita ist zugleich die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur und liegt im Nordwesten der japanischen Hauptinsel Honshu, rund 500 km von Tokio entfernt. In ganz Japan ist Akita, das auch den Beinamen "Gartenstadt" trägt, bekannt für seine hübschen Frauen und den
ausgezeichneten Sake (Reiswein). Vor mehr als 1200 Jahren wurde die Burg Akita als nördlichste Festung Japans errichtet. Im Jahre 1602 wurde Yoshinobu Satake, dem Burgherrn von Mito, Akita als Lehen zugewiesen. Im April 1889 wurde schließlich die Stadt Akita gegründet. Durch die Eingemeindung umliegender Städte und Dörfer hat die Stadt heute eine Fläche von knapp 460 qkm. Zur Zeit hat Akita ca. 340.000 Einwohner, deren Zahl jährlich steigt. 

Die Stadt Akita verfügt über einen Seehafen, der u.a. dem Handel mit Rußland dient. Hier wird auch Holz aus dem Hinterland verschifft, während Rußland nach Akita Fische liefert. Der Flughafen Akita ist "noch" kein internationaler Airport, hat aber regen inländischen Flugbetrieb.
Die Mehrzahl der über 5000 mittelständischen Betriebe ist im nördlichen Abschnitt der Akita-Bucht angesiedelt. Dort werden Metalle und Möbelholz bearbeitet. Grundlage für die ansässige Ölraffinerie ist das Erdöl, welches nördlich der Stadt gefördert wird. Das Jabase-Feld nördlich von Akita ist das einzige nennenswerte Erdölvorkommen in Japan.

Akita ist wie Passau eine "Dreiflüssestadt", wenn auch die Flüsse nicht so groß sind wie wie die Donau, der Inn und die Ilz. Unsere Partnerstadt ist in Japan sehr bekannt für ihr lebhaftes Kunstgewerbe. In Akita werden vor allem Holzbehältnisse und -gefäße mit einer wertvollen Oberfläche aus Kirschbaumrinde gefertigt. Im übrigen ist der Name unserer Partnerstadt auch durch die Hunderasse "Akita" bekannt.

Dank einer städtischen Verordnung kann Akita eine Vielzahl von Parkanlagen und Grünflächen aufweisen. Das Kanto-Fest (Laternenfest), welches jedes Jahr im August stattfindet, zieht alljährlich Tausende von in- und ausländischen Besuchern an. 

Die Städtepartnerschaft wurde 1984 begründet und wird seit dieser Zeit durch vielfältige Aktionen mit Leben erfüllt. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Passau. Der Freundeskreis unterstützt sämtliche Aktivitäten und ist insbesondere bei der Kommunikation zwischen den Beteiligten unentbehrlich.

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Málaga/Spanien (seit 1987)

Málaga liegt im Süden Andalusiens an der Südspitze Spaniens, der Costa del Sol, und wird oft "Paradies auf Erden" genannt. Die Ebene von Málaga durchzieht die wasserarme Guadalmedina und wird begrenzt im Norden vom Gebirge Montes de Málaga und im Süden vom schönen Strand und dem Mittelmeer.
Die Stadt wurde bereits 500 Jahre v.Ch. als Niederlassung der Phönizier gegründet. Von den Römern wurde Málaga zu einer selbständigen Stadtgemeinde ernannt. Nach der Zerstörung durch die Westgoten bauten die Araber sie nach ihren eigenen Vorstellungen wieder auf, bis 1487 die katholischen Könige die Stadt eroberten und eine große Anzahl von Kirchen errichteten. Gleichzeitig wurde Málaga Bischofssitz.
Die Stadt ist heute die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Universitätsstadt. Von jeher ist die Stadt ein Schmelztiegel der Völker, so daß sich die Familiennamen der Einwohner wie die Namensliste der UNO liest..
 
Málaga ist gegenwärtig die Stadt mit dem größten wirtschaftlichen und demographischen Wachstum in Europa südlich von Madrid und Rom. Heute hat Málaga mehr als 500.000 Einwohner. Die wirtschaftliche Leistung der Stadt liegt über der aller übrigen Städte im Süden der Europäischen Union. Neben dem bedeutenden Seehafen, der im Aufbau befindlichen zukunftsträchtigen technologischen Industrie und dem bewegten und innovativen Geschäftsleben entwickelt sich die Stadt zu einem Zentrum für internationale Kongresse und hat darüber hinaus bedeutende kulturelle Aktivitäten auf dem Gebiet des Theaters, der Musik, der Poesie und der Malerei vorzuweisen. Außerdem ist Málaga ein Zentrum für Touristen auf der iberischen Halbinsel.

Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist der geniale Maler Pablo Picasso, der mit seinen Werken die Malerei des 20. Jahrhunderts so beeinflußt hat wie kaum ein anderer. Einer der Höhepunkte des Jahres ist die Karwoche. Der Prozessionszug hat hier seinen eigenen Stil und die lebhafte und leidenschaftliche Religiosität der Bewohner Málagas bietet während aller Festlichkeiten ein unvergeßliches Schauspiel.
Vom 14. bis 20. August feiert Málaga sein großes Volksfest, die "Fiesta La Moraga". Die Bewohner von Málaga machen während dieses einzigartigen Volksfestes die Nacht zum Tag. Man tanzt, trinkt und amüsiert sich rund um die Uhr. 
 
Die Städtepartnerschaft wurde 1987 geschlossen. Seither bestehen intensive Kontakte zwischen den beiden Städten. Besonders hervorzuheben ist dabei die Partnerschaft zwischen der Universität Passau und der Universität von Málaga und die Deutsch-Spanische Gesellschaft Passau e.V., zu der in Málaga ein Pendant gegründet wurde.

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Budweis/Tschechien (seit 1993)

Die Gründung der am Zusammenfluss von Maltsch und Moldau gelegenen Stadt geht zurück auf den böhmischen König Premysl Ottokar II. im Jahre 1265. Das heutige Stadtbild spiegelt den regelmäßigen gotischen Grundriss wider, der auch das Stadtbild der königlichen Stadt Pilsen geprägt hat. Strategisch günstig gelegen, wurde die Stadt zusätzlich mit Schutzgraben und Stadtmauern gesichert und entwickelte sich bald zu einem bedeutenden militärischen Stützpunkt. Seit 1337 wird Budweis von seinem eigenen Stadtrat regiert. Der erste Bürgermeister wurde 1358 erstmals gewählt.

Frühe Handelsbeziehungen zwischen Budweis und Passau werden mit einer Urkunde aus dem Jahre 1463 belegt. Eine unglückliche Begegnung für die heutigen Partnerstädte war 1611 der Einfall des „Passauischen Kriegsvolkes“ in Böhmen, bei dem auch Budweis eingenommen wurde. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts verfügte Budweis über ein blühendes Wirtschaftsleben, begleitet von einer regen Bautätigkeit, die der Stadt ein barockes Gepräge gab.

Budweis ist heute vor allem durch seine Brauereien bekannt. Ein erstes Brauereiwesen gab es in Budweis vermutlich bereits mit der Gründung der Stadt. Heute erzeugen die „Samson-Brauerei“ und „Böhmische Aktienbrauerei“ rund 400.000 Hektoliter Bier jährlich, wovon 75 % für den weltweiten Export bestimmt sind. Die Budweiser Brauerei „Budvar“ ist heute der größte Bierexporteur der Tschechischen Republik.

Seit 1991 ist die Stadt Sitz der Südböhmischen Universität, die zunächst über fünf Fakultäten verfügt.

Die Städtepartnerschaft wurde im November 1993 offiziell begründet. Seither wurden intensive kulturelle, kirchliche und andere Kontakte gepflegt, wie beispielsweise Schulpartnerschaften, Jugendaustausch und Zusammenarbeit von Universitäten und Sportverbänden.

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Veszprém/Ungarn (seit 2000)

Veszprém ist eine der ältesten Siedlungen Ungarns. Nachdem die Ungarn vor etwa 1100 Jahren ins Karpatenbecken gekommen waren, wählten ihr erster König und Staatsgründer, der Heilige Stephan I, und seine Gemahlin, die bayerische Herzogstochter Gisela, Veszprém als Residenzstadt. Veszprém war lange auch das Landgut anderer Königinnen und wurde dadurch zur "Stadt der Königinnen". Nachdem ihr Mann im Jahr 1038 gestorben war, ging die Königin Gisela nach Passau und wurde Äbtissin des Klosters Niedernburg. Ihre Gebeine sind dort begraben und im Jahr 1996 wurde auch eine Reliquie von Passau nach Veszprém gebracht. Die Bewohner von Veszprém leben den Giselakult intensiv. So kommen jährlich zahlreiche ungarische Gläubige nach Passau an ihr Grab. Und der Gedenktag der seligen Gisela am 7. Mai ist heute der populärste Feiertag in der Stadt Veszprém.
 
Die Stadt ist auf mehreren Hügeln errichtet, von denen der höchste, der Burgberg, ein über dem Bach Séd aufragender Felsgipfel, für den Bau einer Burg geradezu von der Natur geschaffen wurde. Nachdem an dieser Stelle schon in der Bronzezeit eine Erdburg stand, war sie später Fürstensitz und auch Bischofssitz. Im 13.bis14. Jh. wurde eine äußere Burg mit zwei Toren und einer Zugbrücke errichtet. Sie widerstand 1242 dem Tartarensturm. Später wurde sie aber doch zerstört und schließlich wegen ihrer Verwundbarkeit niedergerissen.
 
Heute ist die Stadt Veszprém Hauptstadt des gleichnamigen Komitats am Nordufer des Plattensees. Mit ca. 65.000 Einwohnern ist sie ein beliebtes Ausflugsziel für Feriengäste, eine historische Stadt der Museen und des kulturellen Lebens. Der Kittenberger Wildpark, botanischer Garten und Zoo gilt als Attraktion für Groß und Klein. 
  
Auf dem Burgberg ist heute jedes Haus ein Baudenkmal. Die Mehrzahl der gegenwärtig zu besichtigenden barocken Paläste, Häuser und Kirchen wurde im Verlauf des 18. Jahrhunderts errichtet. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören auch der barocke erzbischöfliche Palast, der Dom mit einer Krypta aus dem 14. Jahrhundert und die gotische Gisela-Kapelle aus dem 13. Jahrhundert. Sakrale Kunstschätze können im Königin-Gisela-Museum und im Bischofspalais besichtigt werden. Eine weitere berühmte Sehenwürdigkeit der Stadt ist die Talbrücke, ein die scharfe Kurve des Baches Séd überspannendes Viadukt.
 
Der Plattensee, das "ungarische Meer", liegt nur 10 km von der Stadt entfernt. Er ist nicht nur für Deutsche ein beliebtes Urlaubsgebiet. Auch sonst gibt es im Komitat Veszprém mit seiner landschaftlichen Vielfalt und seinen kulturellen Schätzen viel zu entdecken: vulkanische Hügel, wildromantische Bachtäler und das Bakony-Gebirge laden zum Wandern ein.
 
Den jahrhundertealten kirchlichen, gesellschaftspolitischen und kulturellen Beziehungen zwischen Passau und Veszprém wurde im Jahr 2000 durch die Besiegelung einer Städtepartnerschaft Rechnung getragen.

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Liuzhou/China (seit 2001)

Liuzhou liegt mitten im Südwesten Chinas, im autonomen Gebiet Guangxi Zhuang. Die Großstadt mit über 1,6 Mio. Einwohnern allein im Stadtgebiet (Einwohner im Verwaltungsgebiet insgesamt ca. 3,7 Mio.) ist eine multikulturelle Stadt, die neben der größten Bevölkerungsgruppe der Han noch für 33 Minderheiten Heimatstadt ist. Sie ist bekannt für ihre vielseitige Kultur und ihre unverwechselbare traditionelle Folklore Südchinas.

Liuzhou hat eine über 2100 Jahre alte Geschichte. Während der Quing-Dynastie (221-206) war es ein Bezirk der Grafschaft Guilin. Im Jahr 111 v.u.Z. gründete der mächtige Herrscher Wu Di aus der westlichen Han-Dynastie (206-9) hier eine Grafschaft, die er Tan Zhong nannte.
Der Name Liuzhou stammt aus der Zeit der Tang-Dynastie (618-907), als 634 die „Präfektur Nankun“ durch „Liuzhou“ ersetzt wurde. Im Jahr 1949 wurden die Vororte und das Stadtgebiet vom Bezirk Liujiang getrennt, Liuzhou wurde zu einer eigenständigen Stadt.

Heute ist Liuzhou wichtiger Kommunikationsknotenpunkt der Region sowie Wirtschafts- und Industriezentrum von Guangxi Zhuang mit allen Arten von Industriebetrieben, wie beispielsweise Maschinenbau, Hütten, Textil-, Nahrungsmittel- und Automobilindustrie sowie Zementwerken. Darüber hinaus ist Liuzhou Versuchsstadt für umfassende wirtschaftspolitische Reformen in der Volksrepublik China. Unter den 1000 ansässigen Unternehmen befinden sich 6 der 500 größten chinesischen Unternehmen. Zu den modernsten Unternehmen in Liuzhou gehört auch ein Joint Venture-Unternehmen der Zahnradfabrik Passau GmbH und der Guangxi Liugong Machinery Company Ltd., das hauptsächlich Radlader und Achsen herstellt.

In der Stadt sind mehrere höhere Schulen, Volkshochschulen und zwei Universitäten ansässig. Kulturinstitute und Ausbildungsstätten für Sport sind ebenfalls vorhanden. Einige international erfolgreiche Sportler, u.a. der weltberühmte Gymnastik-Star Li Ning, kommen aus Liuzhou. Traditionelle und moderne Kunst mit folkloristischen Einflüssen aus Liuzhou sind über die Grenzen hinaus bekannt.

Die Absicht, eine Städtepartnerschaft mit Liuzhou zu gründen, bestand bereits seit 1998. Die offizielle Erklärung und die damit verbundenen Partnerschaftsfeierlichkeiten fanden im Jahr 2001 statt.

Liuzhou unterhält neben Passau sechs weitere Städtepartnerschaften primär im asiatischen Raum.

Montecchio Maggiore/Italien (seit 2003)

Montecchio Maggiore gehört zur Region Venetien und liegt umrahmt von den Ausläufern der Hügellandschaft des Colli Berici in einer Ebene zwischen Verona und Vicenza. Die Entfernung nach Verona beträgt 50 km, nach Vicenza 15 km und nach Venedig 60 km. Ebenfalls nicht weit entfernt sind der Gardasee, die Dolomiten, Padua, Bologna und Mailand. Eine überaus attraktive Lage also, die es dem Besucher ermöglicht, verschiedenste interessante Ziele innerhalb kurzer Zeit zu erreichen. 

Das Wirtschaftszentrum Montecchio Maggiore zählt rund 21.000 Einwohner. Die Stadt gilt als die reichste Kommune in Italien und als eine der am meisten industrialisierten Gemeinden in Europa.
Montecchio Maggiore ist ein wichtiges Industriezentrum in Oberitalien. Eine der größten Firmen für Autobatterien in Europa, die Fa. Fiamm, ist hier angesiedelt, die Autowaschanlagen von Ceccato haben europaweit einen guten Ruf, die Winzergenossenschaft „Cantina Sociale dei Colli Vicentini“, der rund 1600 Winzer angeschlossen sind, und die eine Produktion von jährlich rund 25 Millionen Liter Wein vorweisen kann, ist für ihre hervorragenden Produkte bekannt.  
Daneben haben sich auf einer Fläche von 30 Quadratkilometern u. a. Betriebe der Gerberei- und Lederindustrie, Schmuckproduktion, Anlagenbau und Elektrotechnik angesiedelt.

Die Stadt ist geprägt von einer glanzvollen Vergangenheit. Erstmals findet sie im Jahr 1100 n. Chr. urkundliche Erwähnung. Montecchio Maggiore bietet einige bekannte Baudenkmäler, wie die im Palladio-Stil erbaute Villa Cordellina mit drei hervorragenden Freskengruppen von Giambattista Tiepolo sowie die beiden Burgen "Castelli Guiletta und Romeo", wo der Sage nach Romeo und Julia gelebt haben, die Protagonisten des gleichnamigen Dramas von Shakespeare.

Passau, das „bayerische Venedig“, hat am 23.07.2003 die Partnerstadt in Italien bekommen.
Auf  Anregung der Deutsch-Italienischen Gesellschaft hatte der Stadtrat in seiner Sitzung am 19.05.2003 beschlossen, mit Montecchio Maggiore eine Städtepartnerschaft zu vereinbaren. Die Stadträte waren sich darüber einig, dass mit dem Abschluss dieser Städtepartnerschaft besiegelt wird, was mit den Herzen der Bürger schon längst gelebt wird.

Bereits seit über 13 Jahren bestanden zu diesem Zeitpunkt intensive Verbindungen auf schulischem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet. Begonnen hatte dies mit der Schulpartnerschaft zwischen der  Staatlichen Wirtschaftsschule Passau und dem Wirtschaftsgymnasium „Luzzatti“ in Montecchio Maggiore. Eingefädelt hatte diese Schulverbindung Dr. Gian Carlo Giani, der damalige Leiter der städtischen Bibliothek in Montecchio Maggiore und Freund deutscher Sprache und Kultur, den es nach einem Studienaufenthalt am Goethe-Institut in Passau immer wieder hierher zog. In der Folgezeit entwickelte sich über vielfältige Kontakte zwischen den Schülern beider Schulen ein intensiver Austausch zwischen immer mehr Bürgerinnern und Bürgern beider Städte.

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Städtefreundschaften

Scurcola Marsicana/Italien (seit 1991)

Scurcola Marsicana

Scurcola Marsicana ist eine Gemeinde in Italien, in der Provinz L’Aquila in den Abruzzen. Seit 1987 unterhält sie einen freundschaftlichen Austausch mit dem Passauer Stadtteil Hals, der unter anderem auf den ehemaligen Halser Bürgermeister Fritz Gerstl zurückgeht. Dieser wurde dafür auch mit der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde ausgezeichnet.

Patenschaften & Patenstädte

Patenschaften

Ob zu Land, in der Luft oder auf dem Wasser – Passau ist eine flexible Patenstadt. Seit 1961 besteht eine Patenschaft über die Böhmerwäldler, seit 1987 über einen Airbus der Lufthansa, seit 1990 über ein Minenjagdboot und seit 2003 über einen IntercityExpress der Deutschen Bahn.

Böhmerwäldler

Passau war einst einer der wichtigsten Ausgangsorte für die Besiedlung des Böhmerwaldes sowie für den „Goldenen Steig“. Dieser erstmals im Jahre 1010 urkundlich erwähnte Handels- und Verbindungsweg führte über Waldkirchen bis nach Prachatiz. Spätere Nebenzweige  reichten bis nach Winterberg und Bergreichenstein. Jahrhunderte lang bestanden enge wirtschaftliche, kirchliche und kulturelle Beziehungen zu Böhmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Tausende von Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Böhmerwald in Passau eine erste Aufnahme, für einen Teil von ihnen wurde die Dreiflüssestadt und das Umland zur neuen Heimat.

Die Stadt Passau hat deshalb im Jahre 1961 die Patenschaft über die Böhmerwäldler übernommen. Zugleich stiftete der Stadtrat einen Kulturpreis, der seither an Persönlichkeiten und seit 1995 auch an Institutionen dieser Volksgruppe vergeben wird, die sich insbesondere auf dem Gebiet der bildenden Kunst, der Literatur oder der Volkstumsarbeit verdient gemacht haben. Der mit 2.000 € dotierte Preis wird alle zwei Jahre anlässlich des Bundestreffens der Böhmerwäldler in der Patenstadt Passau durch den Oberbürgermeister im Rahmen eines Festaktes im Rathaus verliehen.

Bereits 1954 hat der Deutsche Böhmerwaldbund e.V. mit Sitz in Stuttgart sein zentrales Heimatmuseum auf der Veste Oberhaus eingerichtet. Es dokumentiert die Geschichte des Böhmerwaldes und seiner früheren Bewohner. Nach einer grundlegenden Umgestaltung durch den Museumsverein wurde es im April 2007 neu eröffnet.

Lufthansa-Airbus A 340-300 Passau

Am 7. Mai 1987 hat die Stadt Passau die Patenschaft über die Lufthansa-Boeing 737-300 "PASSAU" übernommen. Die Maschine wurde im Sommer 2001 außer Betrieb gestellt und nach Island verkauft.

Anstelle dieses Flugzeuges hat die Deutsche Lufthansa einen modernen Airbus A340-300 in Dienst gestellt, der nun den Namen "PASSAU" trägt. Im Rahmen einer kleinen Feier im Passauer Rathaus Ende September 2002 wurde die Urkunde für die Namensübertragung von  Oberbürgermeister Albert Zankl und dem Verkaufsleiter für Lufthansa Nordbayern, Karsten Zang, unterzeichnet.

Die neue "PASSAU" wird weltweit im Liniendienst eingesetzt. Sie misst in der Länge 64 Meter, hat eine Spannweite von 60 Metern und ist damit doppelt so groß wie ihre Vorgängerin, die Boeing 737-300.

Der vierstrahlige Jet bietet bis zu 247 Passagieren Platz. Die "PASSAU" hebt mit einem max. Startgewicht von 271 Tonnen ab, erreicht eine max. Flughöhe von 12.500 Metern und fliegt mit einer Reisegeschwindigkeit von 890km/h bis zu 9.600 Kilometer weit. Zu den Zielen gehören die Metropolen dieser Welt, beispielsweise Shanghai, Hongkong, New York, San Francisco, Johannesburg etc. Die Besatzung besteht aus 11 Mitgliedern.

Minenjagdboot "Passau"
Intercity Express Passau der Deutschen Bahn

(IntercityExpress, Neigetechnik mit elektrischem Antrieb)
Am 27. März 2003 hat die Stadt Passau die Patenschaft über den IntercityExpress "PASSAU" der Deutschen Bahn übernommen.

Der Zug hat folgende technische Daten:

Baureihen-Nummer: BR 411 (7-teilig)
Baujahr: 1999
Antriebsleistung: 5480 KW/7300 PS
Geschwindigkeit: 230 km/h
Sitzplätze: 381
Hersteller: Siemens/Bombardier
Leergewicht Zug: 328 t
Länge des Zuges insgesamt: 185 m
durchschnittliche Kosten: 11,76 Mio. Euro

Geschichtlicher Hintergrund:

Am 16.9.1860 lief der offizielle Eröffnungszug in den damals noch nicht ganz fertiggestellten Passauer Hauptbahnhof ein. Vorangegangen waren diesem denkwürdigen Tag jahrelange Verhandlungen, Planungen und Baumaßnahmen. Neben dem Hauptbahnhof und seinen Gleisanlagen musste ein Tunnel am Exerzierplatz errichtet und der Inn mit einer aufwändigen Eisenbahnbrücke überquert werden. Gleich die ersten Züge konnten sich eines regen Interesses erfreuen. Obwohl sich durch den Eisenbahnbau in Passau kaum nennenswerte Industrie ansiedelte, dehnte sich die Stadt nun ziemlich schnell nach Westen und Süden aus. 1959 lebten über 1.600 aktive Eisenbahner mit ihren Familien in der Stadt und bildeten einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor. Passau war lange Zeit eine wichtige Bahnmetropole an der Grenze zu Österreich.

Patenstädte

Als Patenschaft wird die freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht gegenüber der Patenstadt bezeichnet.

Die Stadt Passau unterhält zu folgenden Städten Patenschaften:

Partnerschaftsvereine

Hier finden Sie eine Adressübersicht der Vereine und Gemeinschaften anderer Kulturen in Passau:

Ländergesellschaften:

  • Deutsch-Iranische Gesellschaft Passau e.V.
  • Deutsch-Russische Gesellschaft
  • Deutsch-Türkische Gesellschaft Bayern e.V. Zweigstelle Passau