Veste Oberhaus: Stadt Passau beschafft Sonderfahrzeug im Rahmen des Brandschutzkonzepts 14.04.2023 - Weiterer Einsatzbereich ist die Altstadt
Veste Oberhaus - Stadt Passau beschafft Sonderfahrzeug im Rahmen des Brandschutzkonzepts Die engen Zufahrtsmöglichkeiten und die Gewichtsbeschränkung der Brücken stellen eine Herausforderung für den Brandschutz auf der Veste Oberhaus dar. Aus diesem Grund hat die Stadt Passau ein Sonderfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Passau angeschafft, das speziell für diese Gegebenheiten konzipiert ist. Oberbürgermeister Jürgen Dupper konnte die Neuanschaffung nun offiziell übergeben. „Damit wir für den Ernstfall gerüstet sind, haben wir für das Oberhaus ein eigenes Brandschutzkonzept erstellt, mit dessen Umsetzung wir bereits begonnen haben. Eine Fragestellung war, wie wir angesichts der schwierigen Bedingungen vor Ort den Einsatz von Feuerwehrfahrzeugen sicherstellen, da dies mit dem bestehenden Fuhrpark schlichtweg nicht möglich ist. Mit dem Kauf des Kleinlöschfahrzeugs Pumpe steht uns nun ein kompaktes und leistungsstarkes Gefährt zur Verfügung, das unseren Anforderungen umfänglich gerecht wird“, sagte Oberbürgermeister Dupper. Das Kleinlöschfahrzeug Pumpe (KLF Pumpe) zeichnet sich durch eine leichte, schmale und niedrige Bauweise sowie eine kraftvolle Pumpe aus. Konkret beläuft sich das Gewicht auf 7,2 Tonnen, Breite und Höhe betragen 2,22 beziehungsweise 2,6 Meter. Die Pumpenleistung liegt bei 5.000 Liter pro Minute bei einem Druck von zehn Bar und drei Metern Saughöhe und 3.800 Liter pro Minute bei zehn Bar und sechs Metern Saughöhe. Das Gefährt besteht aus einem zweiachsigen Lkw-Fahrgestell mit einem viertürigen Kurzhauben-Doppelkabinen-Fahrerhaus für die Aufnahme einer Staffel mit sechs Personen. Der Tank für den Motor hat ein Fassungsvermögen von 90 Litern Diesel, für die Pumpe stehen gesondert 100 Liter zur Verfügung. Die Motorleistung wird mit 206 PS angegeben. Neben dem Oberhaus wird das KLF Pumpe auch im Altstadtbereich zur Löschwasserentnahme aus der Donau oder dem Inn eingesetzt. Untergebracht ist es beim Löschzug Ilzstadt. Die Gesamtkosten von gut 362.000 Euro trägt die Stadt Passau, eine Förderung erfolgt aufgrund der Spezialanfertigung nicht. Es wurden auch schon andere Brandschutzmaßnahmen auf der Veste Oberhaus realisiert, so etwa der Einbau von Brandschutztüren mit neuen Panikschlössern im Museum und die Nachrüstung von Brandmeldern. Überdies erfolgte eine Überarbeitung der Flucht- und Rettungswegpläne sowie der Feuerwehreinsatzpläne. Im Keller des Fürstenbaus und im Feuerwehrmuseum wurden neue Fluchtweg- und Notbeleuchtungen angebracht. Die Montage einer Blitzschutzanlage, mehrerer Blitzableiter und Erdungsbänder ist ebenfalls abgeschlossen. Gleiches gilt für den Einbau einer Treppe im Schalenturm der Batterie Linde, die als zweiter Fluchtweg dient, und dessen Ausgang an den Wehrgang angebunden wurde. Zur Verfügung stehen auch bereits zwei neu angeschaffte Hubsteiger, die dazu dienen, beim Löschen die erforderliche Höhe zu erreichen. Ein entsprechender Unterstellschuppen im Bereich des Bärengrabens neben dem Aufzug ist so gut wie fertig. Das trifft auch auf die Löschwasserleitung zu, die von der Zisterne im Tändelgraben in den Bärengraben verlegt wurde. Damit einher ging die Ertüchtigung der Trinkwasserleitung. Die Veste Oberhaus hat zweifelsohne historisch, kulturell und landschaftlich eine sehr große Bedeutung für die Stadt Passau. Zu regulären Zeiten halten sich dort täglich schätzungsweise bis zu 1.800 Personen auf. All die genannten Vorkehrungen sollen dazu beitragen, dass Besucher und die über 800 Jahre alte Burganlage bestmöglich vor einer Brandgefahr geschützt werden.