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Grenzenlos lebenswert

Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt Passau geht gut voran

06.02.2023 - Sachstandsbericht im Ausschuss für Klima und Umwelt

Baum und Himmel

Eine erste Bilanz zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt Passau zog die Stadtverwaltung bei der heutigen Sitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt. Seitdem das Papier Ende Oktober 2021 im Stadtrat beschlossen wurde, sind schon einige Maßnahmen umgesetzt oder auf den Weg gebracht worden. Ein Überblick:


Ausgegebene und beauftragte Klimaschutzmittel 2022:

Insgesamt wurden von der Stadt Passau im vergangenen Jahr knapp 350.000 Euro für Klimaschutzmaßnahmen ausgegeben. Die größten Posten waren dabei fest eingestellte Thermostatventile für Heizungen in städtischen Liegenschaften (zirka 163.000 Euro), die Bereitstellung der Mittel für die Umrüstung des Flutlichts auf der Sportanlage Oberhaus auf LED-Technik (80.000 Euro, Umsetzung ab 2023) und die Installation von Wallboxen für E-Dienstfahrzeuge (33.000 Euro). Beauftragt wurden Maßnahmen im Volumen von etwa 308.000 Euro, darunter Photovoltaikanlagen für das Gymnasium Leopoldinum (60.000 Euro) und das Rathaus Altes Zollamt (rund 56.000 Euro) sowie die Umrüstung der Beleuchtung im Dienstleistungszentrum Passavia auf LED (rund 54.000 Euro).

Photovoltaikanlagen:

Die Stadt Passau betreibt Photovoltaikanlagen in der Kläranlage (seit 2011 mit Erweiterung 2022), in der Stadtgärtnerei, im Alten Rathaus und in der Grundschule St. Anton mit einer Gesamtleistung von 145,33 Kilowatt peak (kWp) und einem Ertrag von 135.520 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. In Vorbereitung sind zwei erneute Erweiterung in der Kläranlage sowie zwei neue Anlagen im Gymnasium Leopoldinum und im Rathaus Altes Zollamt mit einer Gesamtleistung von 100 kWp und einem erwarteten Ertrag von 98.900 kWh pro Jahr. Darüber hinaus werden heuer und in den Folgejahren weitere Projekte geplant, beispielsweise in diversen Turnhallen, Kindergärten und Schulen. Dachmietverträge bestehen für neun Gebäude mit einer Gesamtleistung von 567,71 kWp.

Ausbau der E-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum:

Insgesamt gibt es mittlerweile im Stadtgebiet 42 öffentlich zugängliche Ladestationen mit 132 Ladepunkten. 13 dieser Ladestationen beziehungsweise 28 Ladepunkte werden durch die Stadt Passau selbst oder eines ihrer Tochterunternehmen vorgehalten, etwa auf dem Parkdeck Ilzbrücke am Bschütt, in der Tiefgarage Römerplatz, am Klostergarten, im Parkhaus Bahnhofstraße, im Parkhaus Innstadt, im Parkhaus des Klinikums und am peb-Parkplatz an der Messestraße. Heuer werden weitere Standorte in der Bahnhofstraße, am Zeughaus und am Domplatz realisiert. Ein weiteres Ziel ist das sogenannte „Stadtladen“, also die Schaffung von Lademöglichkeiten für E-Pkw-Besitzer insbesondere ohne eigene Wallbox. Überdies hat die Stadt Passau ein Interessensbekundungsverfahren durchgeführt, in dessen Rahmen den Bewerbern ausgewählte öffentliche Flächen für die Errichtung und den Betrieb öffentlicher Ladesäulen zur Verfügung gestellt wird. Im ersten Paket sollen 13, im 2. Paket zwölf Standorte verteilt über das Stadtgebiet erschlossen werden. Derzeit läuft das Vergabeverfahren.

Verbesserung der Radverkehrsführung sowie Ausbau der Erschließungsrouten des Radverkehrsnetzes:

Bereits durchgeführt wurden 50 Prozent der kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen. In Vorbereitung sind der Rad- und Fußgängertunnel durch den Georgsberg, Untersuchungen zu einer Unterführung der B8 für kreuzungsfreie Querung für Radfahrer und Fußgänger, eine Innquerung für den Radverkehr, Überlegungen zu Geh-/Radwegverbindungen am Donauquartier und an der Haitzinger Straße sowie diverse Markierungen. Um die Fahrradparksituation zu verbessern, werden aktuell Standorte für Fahrradgaragen geprüft.

ÖPNV:

Die Verkehrsbetriebsgesellschaft Passau mbH hat sich am Förderaufruf des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr beteiligt. Insgesamt werden zwölf E-Busse für 2022 bis 2025 sowie die entsprechende Ladeinfrastruktur beantragt. Zudem wurde ein Antrag zur Förderung von innovativen ÖPNV-Projekten und nachhaltiger Angebote eingereicht.

Energetische Gebäudesanierung:

Durchgeführt wurden die Dämmung der obersten Geschossdecke (etwa in der Grundschule Hacklberg, im Kindergarten St. Korona und im Gymnasium Leopoldinum), die Dämmung der Rohrleitung im Dachgeschoss (Rathaus Altes Zollamt), ein Fenstertausch in der PTA-Schule, in der Turnhalle Grubweg und in der Altstadtschule, der Bau einer Gebäudehülle (etwa im Kindergarten St. Bartholomäus) sowie eine komplette energetische Sanierung in der Grund- und Mittelschule Neustift und in der Grundschule St. Anton. Geplant sind entsprechende Maßnahmen für zwei weitere Gebäude sowie Energiekonzepte für den städtischen Bauhof und die Stadtgärtnerei. Elf Gebäude stehen dann noch aus.

Förderprogramm für kleine Solarstromanlagen:

Die Zielsetzung ist, höhere Anreize für eine private Nutzung von Photovoltaik zu schaffen, um angesichts des Klimawandels und des Kriegs in der Ukraine die Abhängig von fossilen Energien zu verringern und eine dezentrale Stromversorgung auszuweiten. Im Fokus stehen dabei sogenannte Balkonmodule. Aktuell erarbeitet die Stadt Passau die Ausgestaltung des Fördertopfs insgesamt und die prozentuale Förderung je Anlage. Mit einbezogen werden die Stadtbildsatzung und weitere Details zur praktikablen Umsetzung.

Umrüstung LED:

In elf städtischen Gebäuden, etwa in der Dreifachturnhalle, in der Eisarena und im Seniorenheim der Bürgerlichen Heiliggeist-Stiftung wurden 578 LED-Leuchten installiert, die Gebäulichkeiten im Walderlebnispark wurde entsprechend umgerüstet. Geplant sind der Einbau von 290 LED-Leuchten im Oberhausmuseum sowie weitere Umrüstungen, etwa im Stadttheater, in der X-Point-Halle und in der Dreiländerhalle.

Sukzessiver hydraulischer Abgleich Heizungsanlagen:

Um die Effizienz von Heizungsanlagen zu erhöhen wurde bereits in acht städtischen Gebäuden ein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Heuer und in den nächsten Jahren sollen 21 weitere folgen.

Reduktion von Ölheizungen:

Ein Heizungstausch wurde bereits durchgeführt (Dreiflüssestadion). Für 2023 und 2024 sind ein weiterer (Kindergarten Schalding links der Donau) sowie der Anschluss von drei Heizungen (Sportanlage Oberhaus, Veste Oberhaus, Jugendherberge) an eine Wärmeversorgung vorgesehen.

Mehrwegsysteme:

Insgesamt sind 40.000 Passau-Becher in Umlauf gebracht worden. Es beteiligen sich 27 Partnerbetriebe und die beiden Tourist-Informationen mit insgesamt 30 Ausgabe- und Rücknahmestellen.

Umweltfreundliche Mobilität Stadtbedienstete:

Mittlerweile sind elf Pkw, 2 Fahrräder und ein Transporter mit Elektroantrieb im Fuhrpark der Stadt Passau. 2022 wurden vier Wallboxen im Neuen Rathaus und elf im Rathaus Altes Zollamt installiert. Geplant ist eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten der Beschäftigten sowie Informationen zur umweltfreundlichen Mobilität. Zudem wird ein weiterer Pkw mit Verbrennungsmotor durch eine Elektroversion ersetzt.

Wohnungs- und Grundstücksgesellschaft (WGP) mbH:

Die WGP stellt ebenso wie die Stadt Passau schrittweise ihren Fuhrpark auf E-Mobilität um. Außerdem beteiligt man sich am Ausbau der Ladeinfrastruktur. Photovoltaikanlagen werden bei Neubauten realisiert oder durch Dachvermietungen gefördert. Unterstützung gibt es auch für WGP-Mieter, die sich sogenannte Balkonmodule anschaffen. Im Gebäudebestand werden des Weiteren die Reduktion von Ölheizungen, die Umrüstung auf LED und energetische Sanierungen vorangetrieben. Die Neubauprojekte in der Hagenauer Straße, Vornholzstraße und Spitalhofstraße werden nach dem energetischen Standard KfW 40 Plus beziehungsweise KfW 55 EE umgesetzt. Zusätzlich engagiert sich die WGP beispielsweise bei der Anlage naturbelassener Wildblumenwiesen und bei der Bereitstellung von Parzellen für Urban Gardening.

Biodiversität und Umweltschutz:

Aktuell hat die Stadt Passau etwa 42 Hektar Wiesenflächen in bestandserhaltender Pflege, zirka 28 Hektar neue wertvolle Wiesen-Lebensräume durch Ausgleichsflächenbevorratung und Verpflichtung zum Ausgleich sowie einen Vertragsnaturschutz auf Basis freiwilliger Bewirtschaftungsvereinbarungen auf 81 Hektar. Hinzu kommen Pachtverträge für Wiesenflächen mit Verpflichtung zur extensiven, insektenfreundlichen Bewirtschaftung sowie das Verbundsystem naturnahe Wälder. Seit 2022 beteiligt sich die Stadt Passau am Blühpakt Bayern, wonach in der Schönblickkurve auf etwa 1.000 Quadratmetern eine artenreiche Wiese angelegt werden soll.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Klimakompass und Klimathon:

2022 wurden unter anderem „Klimafasten“, „Rama-dama“, 1. und 2. Klimathon sowie das Stadtradeln durchgeführt. Zudem wurden für acht weiterführende Schulen 14 Klimakoffer beschafft. In Planung sind unter anderem ein Runder Tisch für nachhaltige Entwicklung mit Umweltbeauftragten der städtischen Schulen, der 3. Klimathon, „Rama-dama“, ein Energiesparwettbewerb und Klimarucksäcke für Grundschulen.

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